„DULDUNG RELIGIÖSER VIELFALT IN DER FRÜHEN NEUZEIT“

Universität Erfurt
Die durch die Reformation forcierte Ausdifferenzierung des Christentums in verschiedene Konfessionen und Sekten im Verlauf des 16. Jahrhunderts ließ eine Frage akut werden, die auch mit dem Westfälischen Frieden von 1648 keiner endgültigen politischen bzw. religiösen Lösung zugeführt werden konnte: Dürfen Andersgläubige und „Häretiker“ in einem christlichen Gemeinwesen geduldet werden? Die interdisziplinäre Tagung in Gotha zielt darauf ab, die konfessionellen und religiösen Differenzen der orthodoxen und heterodoxen Bewegungen herauszuarbeiten und die Umbrüche in den Blick zu nehmen, die der religiöse und gesellschaftliche Wandel im Verlauf des 17. Jahrhunderts bewirkt hat. Wie begründeten die etablierten Konfessionen ihre Positionen, die in der Regel keine Toleranz vorsahen oder diese doch eng begrenzten? Welche Rolle spielte dabei der aus theologischer Sicht grundlegende Aspekt der Sorge um die wahre Religion? Wie wirkten sich die jeweiligen politischen Verhältnisse auf die Toleranzdiskussionen aus? Welche Argumente brachten die Randgruppen und Dissidenten für ihre Forderung nach einer allgemeinen Toleranz vor? Schloss diese Duldung auch die anderen Religionen wie das Judentum und den Islam mit ein? Wie stellte man sich zum Skandalon eines möglichen Atheismus?
 
All diesen Fragen widmet sich die hochkarätig besetzte internationale Tagung mit Referenten aus den USA, England, Dänemark, Holland und Deutschland, unter ihnen John Marshall (Baltimore), Justin Champion (London), Wiep van Bunge (Rotterdam), Friedrich Vollhardt (München) und Walter Sparn (Erlangen).
 
Die Tagung wird von Sascha Salatowsky (Forschungsbibliothek Gotha) und Winfried Schröder (Philipps Universität Marburg) organisiert und vom Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur sowie dem Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt finanziell unterstützt. Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch. Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung bei Sascha Salatowsky wird jedoch gebeten.
 
 
Quelle: Universität Erfurt
 
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