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AUSGEZEICHNETE STUDENTISCHE FORSCHUNG

AUSGEZEICHNETE STUDENTISCHE FORSCHUNG Universität Erfurt


„RealitätsKult.“ erhält beim 12. Projektforum der Uni Erfurt den Förderpreis für die beste Abschlussarbeit

Zum inzwischen 12. Projektforum hatten am 12, Juli 2013 die Absolventen des Studiengangs Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt eingeladen. Im Collegium Maius präsentierten sie ihre Abschlussarbeiten vor einem Publikum aus Wirtschaft, Medien und Hochschule sowie weiteren Gästen. Im Rahmen des Projektforums wurde auch wieder ein mit 500 Euro dotierter Förderpreis für herausragende BA-Abschlussarbeiten verliehen, der in diesem Jahr von der Zeitungsgruppe Thüringen in Verbindung mit dem Erfurter Verein für Kommunikation und Medien e.V. ausgelobt wurde. Mit dem Preis werden alljährlich Projektarbeiten ausgezeichnet, deren theoretische Konzeption und empirische Umsetzung außergewöhnlich gelungen ist und die in besonderem Maße einen Brückenschlag zur Forschungspraxis leisten.

 
Preisträger ist diesmal die Arbeit „RealitätsKult.“ von Lukas Angerer, Anna Victoria Behr, Niels Bula, Katja Knipping, Janina Modes, Katharina Schmidl, Sebastian Schwarz und Lisa Steinhäuser, die sich mit sogenannten „gescripteten Doku Soaps“ beschäftigt hatten. Dieses Genre entwickelt sich seit 2009 innerhalb der Scripted Reality Formate, die Sendungen erreichen auch heute noch einen Marktanteil von mehr als 20 Prozent. Ihnen wird ein hohes Wirkungspotenzial unterstellt, da sie den Anschein einer Dokumentation erwecken. Bisher wurden die Wirkungen dieses Genres jedoch noch nicht untersucht. Die Arbeit ging deshalb der Frage nach, wie in gescripteten Doku Soaps dargestellte, prototypische Metabotschaften Wahrnehmung, Realitätseinschätzung und Einstellung der Rezipienten beeinflussen. Das Ergebnis: Eine Beeinflussung des Zuschauers durch Metabotschaften konnte nachgewiesen werden. Zudem fanden die Studierenden heraus, dass es dem Zuschauer dabei oftmals nicht leicht fällt, den fiktionalen Charakter der Formate zu identifizieren, dies aber keinen eindeutigen Einfluss auf mögliche Kultivierungseffekte hat. Eine umfassende Kennzeichnung der Fiktionalität des Genres würde folglich zwar zu einer größeren Transparenz führen, beeinflussende Effekte aber nicht zwangsweise mindern. Gleichermaßen wurde deutlich, dass die Sendungen entgegen der öffentlichen Kritik durchaus positive Wertvorstellungen und Handlungsempfehlungen vermitteln. Die Beeinflussung verläuft folglich nicht in die häufig befürchtete Richtung und führt statt zu dem unterstellten Werteverfall eher zu einem Werterhalt.
 
Aber auch die anderen im Projektforum präsentierten Arbeiten stießen bei den Gästen im Collegium Maius auf großes Interesse. So befasste sich beispielsweise die Gruppe „Moralapostel“ mit dem Thema „Moral in politischen Talkshows“, die Gruppe „Einsatzbesprechung“ legte eine Langzeitstudie zur Legitimation politischer Entscheidungen in der parlamentarischen Debatte am Beispiel des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr vor und die Gruppe „grenzwertig“ befasste sich mit Privatheit und Öffentlichkeit in der Skandalberichterstattung.
 
Alle vorgestellten Arbeiten waren im Rahmen der „Projektstudienphase“ entstanden, einem  einzigartigen Konzept im deutschen Lehrbetrieb: Über den Zeitraum von einem Jahr wenden Studierende in kleinen Gruppen ihr im Studium erworbenes Wissen zur Lösung von realen oder realitätsnahen Problemstellungen innerhalb der Kommunikationswissenschaft an. Projektpartner sind dabei Medien- und Wirtschaftsunternehmen sowie öffentliche Institutionen und Organisationen. Der Erfolg der Projektstudienphase zeigt sich in den vielfältigen Projekten und engagierten Projektpartnern sowie der Spitzenposition, den der Studiengang Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt im renommierten CHE-Hochschulranking wiederholt belegt hat.
 
Quelle: Universität Erfurt 
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