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Die Klammer im Herzen

Die Klammer im Herzen Helios Klinik

Mit einem speziellen Clip behandelten die Kardiologen im HELIOS Klinikum Erfurt den Herzklappenfehler von Gehard Kiehn

Auch mit 88 Jahren ist Gerhard Kiehn noch kein bisschen müde. Seit längerer Zeit kämpfte der Erfurter jedoch mit dicken, schmerzenden Beinen. „Außerdem hatte ich Probleme beim Luftholen. Die kleinsten Wege bereiteten mir große Mühe“, sagt Gerhard Kiehn. Der lebenslustige Mann, der auch einen eigenen Haushalt führt, konnte nur noch mit dem Stock gehen. Sogar einen Rollstuhl hatte er sich anschaffen müssen. Die Ursache seiner Beschwerden: Eine der Herzklappen, die Mitralklappe, schloss nicht mehr richtig. Die Mitralklappe befindet zwischen dem linken Vorhof und der linken Herzkammer. Mit ihren beiden segelähnlichen Klappenteilen sorgt sie dafür, dass das Blut in den Blutkreislauf gepumpt wird und nicht zurück in die Lunge fließt. „Ist die Mitralklappe nicht mehr dicht, kommt es zu einem Rückfluss von Blut in die Lunge und der Druck in den Lungengefäßen steigt. Betroffene leiden dadurch unter Luftnot und einer eingeschränkten Belastbarkeit“, sagt Prof. Dr. med. Harald Lapp, Chefarzt der Kardiologie im HELIOS Klinikum Erfurt.

Die Mitralklappeninsuffizienz ist einer der häufigsten Herzklappenfehler. In der Regel wird diese Erkrankung erfolgreich durch eine Operation behandelt. Die Mitralklappe wird dabei chirurgisch rekonstruiert oder durch ein Implantat ersetzt. Für ältere Patienten oder Patienten mit Vorerkrankungen und einer schlechten Pumpfunktion des Herzens ist solch ein Eingriff am offenen Herzen jedoch risikobehaftet. Eine echte Alternative ist das Mitralklappen-Clipping. Die Entscheidung zu diesem Eingriff erfolgt immer interdisziplinär im „Herzteam“ bestehend aus einem erfahrenen Herzchirurgen und Kardiologen. Im Herzkatheterlabor setzten die Kardiologen dem Patienten unter Vollnarkose eine kleine Klammer zwischen die beiden Segel der Mitralklappe. Die Klappe wird dadurch zusammengeheftet. „Der Vorteil der Methode ist, dass der Brustraum des Patienten nicht geöffnet werden muss. Stattdessen führen wir den Clip minimalinvasiv per Katheter durch eine Vene bis zum Herzen. Das ist für die Patienten wesentlich schonender“, erklärt Prof. Lapp. „Die Patienten können nach wenigen Tagen wieder nach Hause und die Rehabilitation gelingt schneller.“ Seit 2012 haben die Kardiologen im Erfurter HELIOS Klinikum dieses Verfahren schon bei zahlreichen Patienten erfolgreich angewendet.

Gerhard Kiehn geht es nach dem Eingriff schon viel besser: „Meine Beine sind dünner und ich fühle mich wie ein Fisch im Wasser. Die Klammer hat wahre Wunder gewirkt.“ Eingehakt im Arm von Stationsleiterin Regina Mehler bewältigte er die Wege im Klinikum ohne Probleme. Sogleich schmiedete der lebenslustige Erfurter daher Pläne für seinen nächsten Tanztee in der Stadt.

 

Quelle: Helios Kliniken

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